Die schwelgerische Musik, die in der Spätromantik verankert ist, aber deutlich Korngolds eigenen Stil erkennen lässt und mit gelegentlich aufklingenden Elementen an die Karriere Korngolds als Filmmusikkomponisten erinnert, blüht unter Patrik Ringborgs Dirigat vielfarbig und leidenschaftlich auf. Das schwelgt und tobt, das brodelt und strahlt und zieht in einen Bann, dem man sich nicht entziehen kann und das auch gar nicht möchte. Ungewöhnlicher aber überzeugender Weise geht der erste Akt nahtlos in den zweiten über, was den Sog der Musik nur noch verstärkt. Das Orchester folgt seinem GMD willig und engagiert, fast lupenrein, bis auf den zerfaserten Schlusston, der den Zuhörer in die Realität des Lebens mit seinen Schwächen neben dem Schönen zurückgeholt hat. ... Dirigat und Orchester können richtig begeistern.