Rossini

La Cenerentola an den Städtischen Bühnen Freiburg, Mai 1996:
Reden wir vom Angenehmen. Sprechen wir von der Musik. Patrik Ringborg und das Philharmonische Orchester nehmen Gioacchino Rossinis Oper La Cenerentola, als sei diese Aschenputtel-Version von Mozart: behutsam, elegant, wie mit dem Pastellstift gezeichnet, sacht eher als irgend aufgekratzt. Die geduldig aufgerufenen Klarinettenschleifer, die Fagottkringel des liebevoll abgetönten Ouvertürenbeginns bestimmten das musikalische Klima auch weiterhin: Kammerkunst, genüßlich schattierte Dezenz, wohin man hört. Der berühmte Rossinische Crescendo-Automatismus wird aus dem raschelnden Pianissimo-Nichts gewonnen. Er tänzelt auf Zehenspitzen. Mit den spitz einherquirlenden Kurzkommentaren zumal der Holzbläser legen die Philharmoniker Ehre ein. Und daß um diese Cenerentola immer wieder auch ein Ton von Melancholie ist - auch das prägt sich ein.
Am Pult des sehr überzeugenden Philharmonischen Orchesters bewies der Dirigent Patrik Ringborg, daß er für Rossini ein Händchen hat. Die Musik klang leichtfüßig, vital, spritzig und immer überaus subtil. Keine Frage, mit dieser Cenerentola hat Freiburg einen äußerst lohnenden, hochkarätigen Opernabend zu bieten.


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