Mozart

Così fan tutte am Staatstheater Kassel, Dezember 2012:
Ein schlanker, gleichwohl spannungsgeladener Mozartton kam aus dem Orchestergraben, wo Generalmusikdirektor Patrik Ringborg auch als Rezitativ-Begleiter am Hammerflügel Akzente setzte - unter anderem mit einem eingeschmuggelten Tristan-Zitat. Das Staatsorchester und auch der Opernchor musizierten unter Ringborgs Leitung akzentuiert und zeigten sich auf der Höhe eines zeitgemäßen Mozartstils.
Patrik Ringborg stand im Orchestergraben als Dirigent, und passend zu dieser klaren und sehr experimentellen Anordnung der Regie spielt auch das Orchester unter seiner Leitung absolut trocken und exakt, also überhaupt kein romantisierender Mozartkitsch, sondern er ist extrem präzise in seinem Dirigat, ohne dass das Ergebnis dadurch klinisch oder emotionslos wirken würde. Im Gegenteil, man hört sehr viele Details, Mittelstimmen werden sehr sorgsam und genau hervorgehoben.
Und ich fand auch, dass die Komik des Stückes durch seine Art das zu geben deutlich wird, und Ringborg steigert das auch gerne noch, also er begleitet die Rezitative selber vom Hammerklavier aus und in einer Szene, wo es dann mal ein bisschen um Liebesnacht und ein bisschen um Liebestod geht, da beginnt er nicht mit dem eigentlich vorgesehenen Sextakkord, sondern da spielt er dann die ersten Takte aus Wagners Tristan-Vorspiel.
Aber insgesamt klingt das Orchester sehr kultiviert, schon in der Ouvertüre. Wir haben das ja gerade gehört, da wird so ein kleines Motiv zwischen den Holzbläsern immer hin und her gereicht und dabei bemerkt man in Kassel kaum Übergänge. Das ist alles sehr organisch und gut musiziert. Das Ergebnis ist musikalisch sehr schön, sowohl auf der inszenatorischen Ebene als auch in der Musik. Ganz klar, ganz genau, und das hat mir, und das hat vor allem einem begeisterten und Bravo rufenden und Szenenapplaus gebendem Publikum wirklich gefallen!
Akzentuiert wie transparent (Bratschen im Quintett "Di scrivermi ogni giorno"!) spielte das Orchester unter der Leitung von Patrik Ringborg.
Ein hinterlistiger Gag des GMD: Vor dem Stelldichein des falschen, dabei wahren Paares Dorabella und Guglielmo drückte er Wagners Tristan-Akkord in die Tasten des Hammerflügels.
Wie beruhigend, dass der Premierenabend unter der musikalischen Leitung von Patrik Ringborg im Orchestergraben auf einem soliden musikalischen Fundament steht. Der Generalmusikdirektor gewährleistet durch sein vertraut gediegenes Dirigat dem Ensemble auf der Bühne jene von Mozarts Esprit durchsetzte sichere Leichtigkeit, die ihm der dürftige Handlungsstrang von Lorenzo da Pontes Libretto versagt. ...
Höchst witzige, diffizil zu singende Ensembles, abrupte Stimmungsumschwünge, hitzige Tonart- und Tempi-Wechsel, das alles klappt im konzentrierten Zusammenspiel des Staatsorchesters Kassel wie am Schnürchen.
Singende Bilder auf der Opernbähne
Musikalisch grandios, szenisch hilflos, auf diese kurze Formel lässt sich die Kasseler Produktion von Così fan tutte bringen. Einer überaus inspirierten Interpretation von Mozarts Notentext steht eine, vor allem in den Duetten, absolut einfallslose Neu-Inszenierung von Da Pontes Liebesexperiment gegenüber. So sehr Patrik Ringborg im Graben auch die Funken sprühen lässt, wie präzise auch die Affekte und Koloraturen aus den Mündern der Sänger sprudeln, das Geschehen auf der Bühne wirkt über weite Strecken so statisch als würde der Ton weiterlaufen, während das Bild auf Pause stehen bleibt. Beim Aktschluss und Wiederbeginn nach der Pause nimmt die Inszenierung das Standbildmotiv sogar auf, während Patrik Ringborg auf den Hammerklavier das Allegretto von Beethovens Siebter intoniert. Klänge von einem der zahlreichen prominenten Così-Verächter, die der GMD mit musikalischen Kurzgastspielen bedenkt.
In Sachen Musik bietet Kassel Mozart auf einem Niveau, das man nur zu gern daheim im eigenen Abspielgerät hätte. ... Dem Publikum bleibt nichts übrig als grandiose Sängerleistungen zu bestaunen und sich zu wundern...
Don Giovanni an der Norwegischen Nationaloper in Oslo, März 2014:
Die Musik erklingt elastisch und mit Fülle, mit tollen und individuellen Gesangleistungen und alles in einem bereitet sie uns ein großartiges Erlebnis...
Vor allem begegnet uns eine starke musikalische Offenbarung in dieser Produktion. Das Opernorchester, auf 'Mozart-Größe' verkleinert, musiziert wie nie zuvor. Elegant, spielerisch und sonor. Der junge Schwede der Göteborger Oper, Patrik Ringborg, hebt den Taktstock. Er hat alles im außergewöhnlich guten Griff und bringt begeisternd die besten Qualitäten des Orchesters hervor. ...
Dies sind die Stärken der Produktion: Eine gute musikalische Interpretation und feine Gesangsleistungen. Das durchweg makellose Erlebnis schafft einen Mozart, der gute Laune verbreitet.
... Im Gegensatz zieht die Musik und deren Gestaltung den Abend stark, wir betonen es, sehr stark, nach oben. Neben der wunderschönen Arien, die Mozart uns schenkt, gibt es auch Platz für Humor. Ein paar Ausschnitte aus Strawinskys Sacre du Printemps sind irgendwo versteckt. Herrlich! Lustig! Alles in allem eine vorbildliche Produktion und ein großes Erlebnis warten in Bjørvika für auf die Besucher dieser Vorstellung, die wir wärmstens empfehlen können!
Die diesjährige Don Giovanni-Produktion ist ein großes musikalisches Erlebnis...
Immer wieder wird man darüber fasziniert, welche fantastischen musikalischen Universen Mozart in seinen Opern geschaffen hat. Nicht zuletzt in Don Giovanni, wo die Arien in einer einmaligen Einheit mit der prachtvollen Orchestermusik hineingleiten. Und mit so feinen Solisten, wie die in der neuen Produktion für die Norwegische Nationaloper, die Samstag Abend ihre Premiere feierte, kann die Musik umfassend und tiefgehend genossen werden.
Das Orchester spielte so präzise und wohlklingend, wie man es sich nur wünschen kann, und selten findet man Solisten, die so gut zu ihren Rollen passen. ... Dirigent und musikalisch Verantwortlicher ist Patrik Ringborg, der auch mutiger ist als die meisten. Er spielt selber Hammerklavier in der Produktion, und er bringt musikalische Zitate aus anderen Mozart-Opern, aber ebenso sowohl aus Carmen und Sacre du Printemps als auch, in der Tat, Nokias bekannter Klingelton.
Musikalisch bedeutend
... Daher ist es verlockend, mit der Musik selbst anzufangen, da das Gesangliche und Instrumentale ganz sicher die stärkste Seite der Vorstellung ist, vom Anfang bis Ende. Der Dirigent, Patrik Ringborg, trifft die Tempi sehr gut und formt den Orchestersatz ausgezeichnet.
Musikalisch dagegen ist die Vorstellung ein unstrittiger Erfolg. Das Orchester der Norwegischen Nationaloper unter Patrik Ringborgs Leitung spielt klangschön und nuanciert. Sowohl musikalisch als auch dramaturgisch erfüllt die Musik wie erwartet uneingeschränkt die Intentionen des Komponisten.
Le Nozze di Figaro am Staatstheater Kassel, September 2016:
Zu solchem Spiel braucht es die passende Musik, und die lieferte das Staatsorchester unter der Leitung Patrik Ringborgs. Schon bei der Ouvertüre war klar, dass dies eine gute Leistung werden würde. Der GMD hatte das Orchester bestens im Griff. In allen Instrumenten waltete große Sicherheit, die perlendes, vielfältiges Musizieren erlaubte. Ein brillanter Start in Ringborgs letzte Kasseler Saison.
Glücklicherweise kann das aber die musikalische Seite. Und hier beweist GMD Patrik Ringborg, dass leicht eben nicht flach sein muss. Das Versprechen, das er mit der Ouvertüre gibt, hält er den ganzen Abend über ein und dirigiert einen zauberhaften, federleichten, geschmeidigen und im Tempo gern recht flotten Figaro, setzt dynamische Akzente und feine Nuancen und nimmt sich am Cembalo auch gern (wie es Tradition ist) ein paar humorvolle Freiheiten. Das Orchester folgt ihm hörbar gern, konzentriert und ohne nennenswerte Probleme.
Das Orchester unter der musikalischen Leitung von Patrik Ringborg spielt auf sehr hohem Niveau.

Die Zauberflöte am Staatstheater Kassel, Dezember 2011:
Auch musikalisch ist der Abend stark. ... Generalmusikdirektor Patrik Ringborg verhilft der Partitur gleichwohl zu ihrem ganz eigenen Recht: Mozarts zukunftsweisende Musik, die kunstvolle Schlichtheit, Gefühlstiefe und hohes Ethos miteinander verbindet, kommt äußerst sprechend, rhythmisch gespannt und tonschön aus dem Orchestergraben. Und weil der hier angehoben ist, klingen die feinen Holzflöten, die Bassetthörner, die Posaunen, aber auch die Streicher noch präsenter als gewohnt.
Erfreuliches kommt indes vom Staatsorchester Kassel, das unter der Leitung von Generalmusikdirektor Patrik Ringborg einen geschmeidigen Mozartklang realisiert, samt silbrigem Streicherglanz und feinen Bläsern (Holzflöten!).
... dirigent Patrik Ringborg und sein Kasseler Orchester mit der Ouvertüre zur Zauberflöte, so transparent, dynamisch, beschwingt und mitunter fast tänzerisch bleibt das Spiel des Klangkörpers auch im weiteren Verlauf der Oper.
In der Premiere unterstrichen Orchester, Chor und das gastgestützte Ensemble des Staatstheaters Kassel unter der elastischen Leitung von Patrik Ringborg das einfallsreiche Spiel jenseits aller musikalischen Professionalität mit spürbarer Freude.
Bezaubernde Welten aus Fantasie
... Patrik Ringborg leitete das Staatsorchester und ermöglichte viele schöne Details. Insgesamt ging er eher zügig an die Sache heran, betonte gelegentlich recht ungewöhnlich und setzte so zu der quirligen Inszenierung passende Akzente.


Patrik Ringborg@facebook 
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