Prokofiew

Die Liebe zu den drei Orangen am Staatstheater Kassel, März 2016:
Unter der souveränen Leitung von Patrik Ringborg überzeugten Sänger und Orchester. ... Mindestens so eindrucksvoll wie das Geschehen auf der Bühne ist aber der Soundtrack, den Generalmusikdirektor Patrik Ringborg und das Staatsorchester im Graben erzeugen. Rhythmisch äußerst prägnant, vielfarbig und mitunter in (dynamisch) kontrollierter Ekstase treibt das Orchester die Handlung voran und hinterlässt mit dem berühmten Marschthema auch noch einen Ohrwurm. Herzlicher Beifall im voll besetzten Opernhaus.
Sängerisch bleiben ihnen dennoch Gestaltungsmöglichkeiten, zumal ihnen von GMD Patrik Ringborg das geforderte musikalische Feuerwerk in allen Varianten geradezu mustergültig als Klangteppich, nein, sogar als Klanggebäude mit dem bestens disponierten Staatsorchester als Grundlage geliefert wird.
Das Orchester unter Patrik Ringborg macht seine Sache sehr gut, wie alle Darsteller. Diese Farbigkeit der Musik, die nicht immer sehr transparent sein muss, aber ihre kammermusikalische Faktur, also diese vielen Instrumente, die da immer wieder in anderen Kombinationen zusammen spielen: Das hört man sehr schön!
Was für eine Dynamik der Musik! Mit ihrem Rhythmus ist in dieser großartigen Inszenierung jede Geste, jede Gruppierung auf der Bühne verschmolzen. Am Sonnabend hatte Sergej Prokofjews Werk Die Liebe zu den drei Orangen im Opernhaus Premiere. Die Stimmen der Sänger sind voller Kraft. Das Orchester unter Leitung von Patrik Ringborg meistert das dramatische Werk mit seinen rasanten Wechseln und vielen tonmalerischen Elementen grandios.
Geschärft wird er durch GMD Patrik Ringborgs präzisen Zugriff auf die farbenreiche Musik, angeführt vom typisch ungemütlichen und unwiderstehlichen Prokofjewschen Marsch, der die lustigen Masken auch immer wieder sanft, aber bestimmt in Fratzen verwandelt.


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